Harnwegserkrankungen beim Tier – worauf Sie achten sollten

15. September 2025

Die Harnwege erfüllen viele lebenswichtige Aufgaben – bei uns und bei unseren Tieren. Sie bestehen aus:

  • Nieren
  • Harnleitern
  • Blase
  • Harnröhre

Was machen die Harnwege?

  • Sie filtern Abfallstoffe und Gifte aus dem Blut.
  • Sie regeln den Wasser-, Elektrolyt- und Hormonhaushalt.
  • Sie sorgen für ein stabiles Säure-Basen-Gleichgewicht.
  • Und sie bilden und leiten Urin aus dem Körper.

Was kann erkranken?

Alle diese Organe können betroffen sein. Zu den häufigsten Problemen zählen:

  • Harnwegsinfekte (durch Bakterien)
  • Blasenentzündungen
  • Blasen- oder Nierensteine
  • Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)
  • Harninkontinenz

Bei Katzen – vor allem Katern – treten häufig Erkrankungen der unteren Harnwege (Blase & Harnröhre) auf. Diese werden unter dem Begriff FLUTD (Feline Lower Urinary Tract Disease) zusammengefasst.

Woran erkenne ich Harnprobleme?

Typische Anzeichen sind:

  • Schmerzverhalten beim Urinabsatz (z. B. langes Einhalten, Jaulen, Knurren, Hecheln)
  • Häufiges Urinieren bei kleinen Mengen
  • Erfolgloser Toilettengang oder sichtbare Unruhe
  • Weniger Appetit
  • Verfärbter oder stark riechender Urin
  • Teilweise Fieber

Warum ist schnelles Handeln so wichtig?

Wird ein Harnproblem nicht rechtzeitig erkannt und behandelt, kann das zu ernsten Folgeerkrankungen führen:

  • Entzündungen können sich ausbreiten.
  • Nieren können dauerhaft geschädigt werden.
  • Ein Urin-Rückstau kann entstehen, wenn die Blase blockiert ist – das ist ein medizinischer Notfall!

Außerdem zeigen Tiere – besonders Katzen und Kleintiere – Schmerzen oft sehr spät oder gar nicht. Stattdessen wirken sie „nur“ ruhig, fressen weniger oder ziehen sich zurück. Häufig ist die Erkrankung dann schon fortgeschritten.

Was können Sie tun?

Achten Sie auf das Urinverhalten Ihres Tieres – besonders wenn es:

  • häufiger aufs Klo geht,
  • ungewöhnlich lang braucht,
  • schreit oder unruhig wirkt,
  • weniger frisst.

Bereits bei ersten Anzeichen sollte ein Tierarzt aufgesucht werden.

Wie wird die Ursache gefunden?

  • Urinuntersuchung: Einfacher und schneller erster Schritt.
  • Ultraschall: Zeigt Blase, Nieren und mögliche Veränderungen.
  • Blutuntersuchung: Zeigt, wie gut die Nieren noch arbeiten.
  • Röntgen: Macht bestimmte Harnsteine sichtbar.

Fazit:

Harnwegserkrankungen sind ernst, oft schmerzhaft und bei Tieren schwer zu erkennen. Wer das Urinverhalten seines Vierbeiners im Blick behält, kann frühzeitig helfen – bevor es gefährlich wird.