Grannen – Kleine Pflanzenteile mit großer Wirkung

02. Juni 2025

Plötzliches, heftiges Ohrenschütteln, anfallartiges Niesen oder entzündete Pfoten – solche Symptome beobachten Tierärztinnen und Tierärzte im Sommer leider häufig. Der Auslöser dafür sind oft sogenannte Grannen: borsten- oder fadenförmige Fortsätze an Gräsern und Getreidepflanzen, die sich bei Spaziergängen leicht im Fell von Tieren verfangen.

Grannen haften durch winzige Widerhaken an Fell oder Kleidung und dienen eigentlich der Verbreitung der Pflanze. Für unsere Haustiere können sie jedoch zur echten Gefahr werden – vor allem im Sommer. Die kleinen Pflanzenteile dringen häufig in Körperöffnungen wie Nase, Ohren oder Augen ein und können dort starke Reizungen und Entzündungen verursachen. Besonders häufig betroffen ist auch der empfindliche Zwischenzehenbereich, wo sich Grannen regelrecht in die Haut bohren können.

Einmal eingedrungen, haften sie an Schleimhäuten und führen zu Beschwerden wie Niesen, entzündeten Ohren oder sogar Störungen des Gehör- und Gleichgewichtssinns. Unbehandelt können sie tiefer in das Gewebe wandern – in solchen Fällen bleibt oft nur der Besuch in der Tierarztpraxis. Die Entfernung erfolgt dann manchmal unter Sedierung.

So beugt ihr vor:

  • Bevorzugt gemähte Wege und meidet hohe Wiesen oder Felder mit trockenem Gras.
  • Kontrolliert nach dem Spaziergang Ohren, Augen, Nase und Pfoten eures Vierbeiners gründlich.
  • Bürstet langes Fell sorgfältig aus – dabei entdeckt ihr eventuell auch gleich krabbelnde Zecken.

Treten trotz aller Vorsicht Symptome auf, zögert nicht: Kontaktiert euren Tierarzt!