Fallbericht FLUTD

13. Oktober 2025

Der 5-jährige kastrierte Kater „Chiko“ wurde wegen ausbleibendem Harnabsatz vorgestellt. Zuvor zeigte er starke Schmerzen beim Urinieren. Drei Wochen früher war er wegen blutiger Zystitis behandelt worden, hatte sich zunächst erholt, entwickelte dann aber erneut Symptome wie Unsauberkeit, Hämaturie, geringe Urinmengen und Inappetenz.

Bei der Untersuchung war „Chiko“ aufmerksam, Herz und Lunge unauffällig, Temperatur normal. Abdominal zeigte sich eine prall gefüllte Blase, der Kater versuchte erfolglos, Urin abzusetzen. Der Penis war ausgeschachtet und verfärbt, was auf eine Harnröhrenobstruktion hinwies. Verdachtsdiagnose: FLUTD.

Es wurde eine sofortige Katheterisierung mit Blasenentleerung, Ultraschall und Blutuntersuchung empfohlen. Unter Sedierung gelang das Legen eines Harnkatheters nach mehrmaligen Spülungen; der Urin war stark blutig mit Struvit-Kristallen. Ultraschall und Blutwerte zeigten bereits Nierenstauung und erhöhte Parameter. Die Blase wurde mehrfach gespült, ein Dauerkatheter fixiert und Infusionstherapie begonnen.

Unter stationärer Behandlung besserte sich Chikos Zustand rasch. Am Folgetag fraß er wieder, die Nierenwerte normalisierten sich. Nach 3 Tagen war der Urin klar, der Katheter konnte entfernt werden, und der Kater setzte wieder spontan Urin ab. Er wurde mit Antibiotikum, Entzündungshemmer und häuslichen Managementhinweisen entlassen.

Zwei Wochen später trat eine leichte Blasenentzündung auf, die medikamentös zuhause ausheilte. Seitdem zeigt „Chiko“ keine weiteren Probleme